Beginn einer neuen Zeitrechnung

Der Vorstand bei der TSVgg Hausen will neue Wege gehen. Beim ersten Ehrenabend seit Jahren wurde nicht nur “Mr. Rimini” ausgezeichnet. Der Verein selbst erhielt die Goldene Raute des Bayerischen Fußballverbandes.

Zu Ehrenmitgliedern bei der TSVgg Hausen wurden ernannt: (von links) Günther Egerer, Eckhard Fehr, Joachim Hofmann, Josef Markert, Erna Schlereth und Bernhard Troll. Fotos: Sigismund von DobschützMit einer Premiere startete die 115 Jahre alte Turn- und Spielvereinigung Hausen in ein neues Zeitalter. Nach fast zehnjähriger Pause ernannte der Vereinsvorstand bei einem unterhaltsamen Abend verdiente Mitglieder zu neuen Ehrenmitgliedern und zeichnete Jubilare für ihre jahrzehntelange Mitgliedschaft aus. Ein besonderer Höhepunkt war die Ehrung des Vereins mit der Goldenen Raute des Bayerischen Fußballverbandes.

Wieder im Jahresrhythmus

Zum letzten Mal hatte es 2006 eine solche Mitgliederehrung gegeben, auch davor nur sporadisch alle paar Jahre. “Die Organisation macht eben sehr viel Arbeit”, entschuldigte der heuer neu ins Amt gewählte 1. Vorsitzende Wolfgang Lutz die lange Pause. Das soll sich unter dem neuen Vorstand nun ändern und der Jahresrhythmus wieder eingeführt werden, versprach er in Übereinstimmung mit seinem ebenfalls neuen 2. Vorsitzenden Alwin Minnich. In diesem Sinn begrüßte er die etwa 200 Mitglieder in der Hausener Mehrzweckhalle deshalb zum “ersten Ehrenabend neuer Zeitrechnung”.
“Viele Bereiche des öffentlichen Lebens würden ohne Ehrenamtliche nicht funktionieren”, betonte Lutz. “Das gilt bei der Flüchtlingshilfe wie auch im Verein.” Zum Glück hätten sich bei der Hausener Turn- und Spielvereinigung immer genügend Freiwillige für die vielfältigen Aufgaben in den drei Sparten Fußball, Volleyball und Gymnastik gefunden. Diese Tatsache sei besonders zu würdigen, betonte Minnich als Co-Moderator des Abends. Immerhin sei der Verein mit seinen mehr als 600 Mitgliedern aus den beiden benachbarten Ortsteilen Hausen und Kleinbrach über die Jahrzehnte “zu einem richtigen Wirtschaftsunternehmen geworden”. Das sei ohne Sponsoren nicht zu schaffen, weshalb ihnen der besondere Dank des Vorstandes galt. Um die 100 000 Euro würden pro Jahr umgesetzt. Minnich: “Allein 10 000 Euro hat heuer die Sanierung des Sportplatzes gekostet.”
Wichtigster Anlass des zweistündigen Abends war die Ehrung verdienter Mitglieder, die wegen ihrer Vielzahl an Auszeichnungen mehrmals durch tanzsportliche Darbietungen der jüngsten Sportler sowie der “Steppdamen”, alle von Gabi Müller einstudiert, sowie durch schmissige Musik der Blaskapelle Hausen aufgelockert wurde.
Alwin Minnich entschuldigte sich bei allen, deren Mitgliedschaftsjubiläum in den letzten zehn Jahren nicht gefeiert wurde. Dies jetzt nachzuholen, sei auch nicht möglich gewesen, denn allein heuer wurden 35 Mitglieder für ihre jahrzehntelange Treue zum Verein ausgezeichnet. Spitzenreiter war dabei Hans Bauer, der in Abwesenheit für seine 65-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde.
Für ihre Verdienste um den Verein in unterschiedlichster Art wurden acht Vereinsmitglieder zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt. Lutz: “Wegen der jahrelangen Pause durften es diesmal ein paar mehr sein.” Weit über die Grenzen Hausens hinaus bekannt ist unter ihnen zweifellos “Mr. Rimini” Eckhard Fehr: Während seiner 25-jährigen Mitgliedschaft organisierte er zugleich 25 Mal den “Rimini-Cup”, sein internationales Jugendfußball-Turnier. Ganze 16 Jahre war er zudem Vorsitzender der Hausener Turn- und Spielvereinigung gewesen. Fehr: “So lange hat es sonst kein TSV-Vorsitzender ausgehalten.”

Goldene Raute

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Goldenen Raute des Bayerischen Fußballverbandes an den Verein. Kreisehrenamtsbeauftragter Klaus Eisenmann würdigte die Verdienste des Traditionsvereins um den Breitensport und übergab dem Vorstand Urkunde, Ball und Wimpel. Eisenmann wünschte dem TSV im Fußball einen höheren Tabellenplatz, “denn da gehört ihr eigentlich hin”.
Dass nicht nur der Sport, sondern auch Spaß und Unterhaltung eine wichtige Rolle im Vereinsleben spielen, zeigten abschließend die Mitwirkenden der witzigen Interpretation des Märchens um Aschenputtel Sebastian Fichtl, Sergej Huck, Patrick Fichte, Marc Lauter und Wolfgang Lutz.

Ehrungen

Zusätzlich zu den 31 Mitgliedern, die für ihre 25- bis 45-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden, erhielten Erna Schlereth und Horst Markard für 50 Jahre sowie Dieter Schneider für 55 Jahre und Walter Beck für 65 Jahre Vereinstreue eine Auszeichnung.
In Würdigung ihrer Verdienste um die TSVgg Hausen wurden zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt: Hans Bauer, Günther Egerer, Eckhard Fehr, Joachim Hofmann, Walter Keß, Josef Markert, Erna Schlereth und Bernhard Troll.

Quelle InFranken.de vom 30. November 201530