Der Rimini-Cup macht der WM mächtig Konkurrenz

Wenn alles ideal läuft, gewinnt Zenith St. Petersburg am Wochenende zum ersten Mal den Rimini-Cup der TSVgg Hausen und bejubelt den Achtelfinal-Einzug der “Sbornaja” bei der Weltmeisterschaft in Brasilien.

Für Juniorenfußball der Extraklasse vor großer Kulisse steht der Rimini-Cup. Unser Bild stammt aus dem Vorjahres-Finale, das die TSG Hoffenheim (blaues Trikot) gegen den Karlsruher SC nach Elfmeterschießen gewonnen hatte. Foto: HopfÜber 11 300 Kilometer sind es von St. Petersburg nach Rio de Janeiro, wo am Sonntagabend die russische Nationalmannschaft im zweiten WM-Gruppenspiel auf Belgien trifft. Qualitäts-Fußball ist freilich auch in Unterfranken zu sehen. Beim international besetzten Rimini-Cup der TSVgg Hausen, der heuer zum 25. Mal die Fans in den Bad Kissinger Stadtteil locken wird. Saalestrand statt Atlantik-Küste. Bei ähnlichen Temperaturen. Aber nur knapp 1700 Kilometern Entfernung. Ein Katzensprung.

Und die Siegesaussichten der U-15-Kicker aus der nördlichsten Millionenstadt Europas sind sicher besser als die der Sbornaja. Zum achten Mal schon ist Zenith zu Gast beim Rimini-Cup, ein Sieg fast überfällig. Im Vorjahr allerdings hatte es nur zum achten und letzten Platz gereicht. Mit einem mageren Pünktchen in der Gruppenphase. Für Furore hatten andere gesorgt. Die Schweden von Helsingborgs IF beispielsweise, die bis ins Halbfinale gestürmt waren. Von wegen nordisch zurückhaltend. Die Skandinavier sind ebenso wieder am Start wie PAOK Saloniki. Die Hellenen hatten im Vorjahr den höchsten Sieg beigesteuert. Beim 5:0-Erfolg über 1860 München im Spiel um Platz 5.

Titelverteidiger Hoffenheim

Sechs der acht Teams aus dem Vorjahr sind in Hausen zu sehen. Und zwar die erfolgreichsten. Ihren Titel verteidigen will die TSG 1899 Hoffenheim, die bereits zweimal das Traditions-Turnier für sich entscheiden konnte. In 2013 hatten die Kraichgauer im Finale den Karlsruher SC mit 4:3 im Elfmeterschießen besiegt. Mit den Badenern ist sicher zu rechnen. Die Mannschaft belegte einen beachtlichen 5. Platz in der Regionalliga Süd/Südwest. Drei Spieler haben bereits Einladungen zur U-15-Nationalmannschaft erhalten. Auf dem Podest stand auch die Bayern-Auswahl mit dem Erfolg im kleinen Finale über die Nordländer von Helsingborgs. Verbandstrainer Robert Heringlehner bringt allerhand Top-Talente aus dem Förderkader mit an die Saale.

Groß ist die Freude bei den Veranstaltern um Organisator Ecki Fehr, dass der 1. FC Nürnberg nach Jahren der Abwesenheit seine Zusage gegeben hat. Sympathie-Punkte werden die Cluberer in jedem Fall einheimsen. Für Lokalkolorit sorgen die U-15-Jungs vom FC 05 Schweinfurt. Im Kader von Trainer Stefan Greubel (Arnshausen) stehen mit Niclas Staudt und Felix Lehrmann zwei Spieler, die zum Förderkader des Bayerischen Fußballverbandes zählen. Staudt wechselt im Sommer in die U-16 des 1. FC Nürnberg. Außerdem wurden vier Spieler in die Nordbayernauswahl berufen. Mächtige Konkurrenz also für Zenith St. Petersburg, das bereits am Donnerstag (19 Uhr, Hausen) ein Freundschaftsspiel gegen die Bayern-Auswahl bestreitet. Die Aussichten sind freilich verlockend. Ein Turniersieg in Hausen und ein WM-Erfolg im legendären Maracana-Stadion – was wäre das für ein Tag.

Teams PAOK Saloniki (Griechenland), Zenith St. Petersburg (Russland), Helsingborgs IF (Schweden), 1. FC Nürnberg, TSG 1899 Hoffenheim, Karlsruher SC, Bayern-Auswahl, FC 05 Schweinfurt.

Zeitplan Turnierbeginn am Samstag ist um 9.30 Uhr. Fortgesetzt wird der Rimini-Cup am Sonntag ab 11 Uhr. Das Endspiel wird um 16.50 Uhr angepfiffen.

Rahmenprogramm Am Freitag (20 Uhr) marschieren alle Mannschaften von der Mehrzweckhalle in Hausen gemeinsam mit dem Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen zum Sportgelände zur offiziellen Begrüßung mit dem Abspielen der Nationalhymnen. Anschließend erfolgt die Gruppen-Auslosung gemeinsam mit U-16-Nationaltrainer Christian Wück. Ab 21 Uhr beginnt eine Platten-Party. Am Samstag wird im Festzelt das Spiel der Nationalmannschaft gegen Ghana übertragen. Am Sonntag findet um 9.30 Uhr ein Gottesdienst am Sportplatz statt.

Quelle InFranken.de vom 17. Juni 2014