Eine Fiesta mit dem FC Valencia
Die technisch versierten Spanier gewinnen das Jubiläums-Turnier der TSVgg Hausen. Zenith St. Petersburg reist als Gruppensieger vorzeitig ab.
Der FC Valencia ist der Rimini-Cup-Sieger 2019. Und das ohne jede Schwäche. Nach drei Gruppensiegen gewannen die Spanier um den überragenden Pablo Blanco ihr Halbfinale gegen die SpVgg Greuther Fürth und besiegten im Endspiel die chancenlose Bayernauswahl mit 2:0 vor toller Kulisse am Sportgelände der TSVgg Hausen. Beide Treffer fielen in Halbzeit eins.
Brüskiert wurden die Veranstalter durch die überraschende Abreise von Zenith St. Petersburg. Und das, obwohl sich die Russen mit drei Siegen am Samstag souverän für das Halbfinale qualifiziert hatten. Allerdings war deren Rückflug bereits am Sonntag um 19 Uhr, weshalb Zenith nur ein zeitlich vorgezogenes Finale spielen wollte. Ein Vorschlag, auf den TSVgg-Vorsitzender Wolfgang Lutz keinesfalls eingehen wollte. Was zur Folge hatte, dass die Nationalmannschaft Litauens als Gruppen-Dritter das Halbfinale spielen durfte, während Manchester United, der 1. FC Nürnberg und der FC 05 Schweinfurt die Platzierungen in einer Dreierrunde ausspielten.
Jubeln wie die Vorbilder
Bereits zum 30. Mal lud die TSVgg Hausen nationale und internationale Gäste dazu ein, den renommierten Rimini-Cup auszuspielen. Die Nachwuchskicker aus den Top-Vereinen stehen ihren Vorbildern in nichts nach. Die patentierte Cristiano Ronaldo-Jubelpose klappt zum Beispiel schon hervorragend. “Im Großen und Ganzen hat alles reibungslos funktioniert. Wir mussten den Zeitplan des Turniers zwar etwas strecken, aber damit haben wir gerechnet. Die Mannschaften waren alle rechtzeitig vor Ort, ob per Flugzeug oder Bus”, bilanzierte Wolfgang Lutz. Über 200 Helfer und Verantwortliche und eine Woche Zeit allein für den Aufbau des Turniergeländes sind vonnöten, um einen komplikationsfreien Ablauf zu garantieren. Außerdem müssen in drei Schichten Würste gegrillt, Bier gezapft und Cocktails gemixt werden.
Die Kleinsten durften sich mit Pedalos und Stelzen in der Spielecke vergnügen. In diesem Jahr, ganz im Gegensatz zu 2018, spielte auch das Wetter mit, ungeachtet der heftigen Regenfälle noch zu Beginn der Woche.
Turniersieger FC Valencia startete gut ins Turnier, im ersten Spiel wurde der FC Schweinfurt 05 mit 3:0 geschlagen. Die Spanier punkteten mit starkem Kopfballspiel und Zielstrebigkeit im Abschluss. “Wir haben sehr gut gespielt, die Spieler haben Spaß und wir wollen gewinnen”, gab Co-Trainer Fernando Martin die Marschroute für seine Schützlinge vor. Und: “Am Abend sehen wir uns dann gemeinsam das spanische Pokalfinale an, in dem unsere 1. Mannschaft spielt.”
Schweinfurt hingegen schüttelte den Frust nach der Auftaktpleite schnell ab und gab beim Remis gegen Manchester United eine deutlich bessere Figur ab. Aufgrund des Spielverlaufs wäre ein Sieg möglich gewesen; die Latte verhinderte das späte Siegtor. “Natürlich war erst mal der Respekt groß, aber auf dem Platz war das schnell vergessen”, so Trainer Christian Brauner, “wir wussten, dass wir früh pressen und körperlich spielen müssen, damit ihre technische Stärke nicht zur Entfaltung kommt. Das ist uns gelungen.”
Manchester zeigt Respekt
Eben diese robuste Spielweise der deutschen Mannschaften rang auch Karl Brown, dem Trainer der U-14 von Manchester United, Respekt ab. Der englische Rekordmeister war mit einem jüngeren Jahrgang angereist und tat sich dementsprechend schwer. “Gegen diese überlegene Physis zu bestehen ist schwierig, auch das Umfeld ist für uns etwas ungewohnt. Aber das soll keine Ausrede sein. Es ist eine großartige Erfahrung in einer wunderschönen Stadt und wenn es möglich ist, kommen wir gerne wieder”, sagte der gelernte Immobilienmakler und frühere Profi Brown, der seit 2013 als Jugendtrainer tätig ist. In der zweiten Gruppe zeigte sich Zenith St. Petersburg von seiner besten Seite. Der Sieger von 2015, der zum 14. Mal am Rimini-Cup teilnahm, marschierte mit drei Siegen durch die Vorrunde und ließ damit Fürth, Nürnberg und die Nationalmannschaft Litauens hinter sich. Litauen hatte bereits beim Freundschaftsspiel am Donnerstag gegen die Regionalauswahl Bayern mit einigen Traumtoren für Furore gesorgt.
Unmittelbar vor dem Finale wurde mit Ecki Fehr der “Mr. Rimini-Cup” in den Turnier-Ruhestand verabschiedet. Fortan hat Alwin Minnich in Sachen Organisation das Sagen. “Den Rimini-Cup gibt es länger als die Champions League. Und dieses Turnier ist für mich auch interessanter, weil die Spieler, die nach Hausen kommen, noch in ihrer Entwicklung sind”, sagte Oberbürgermeister Kay Blankenburg in seiner Laudatio.
Gruppe A Zenith St. Petersburg – 1. FC Nürnberg 2:1, Nationalmannschaft Litauen – SpVgg Greuther Fürth 0:2, SpVgg Greuther Fürth – Zenith St. Petersburg 0:3, 1. FC Nürnberg – Nationalmannschaft Litauen 0:2, Zenith St Petersburg – Nationalmannschaft Litauen 2:1, 1. FC Nürnberg – SpVgg Greuther Fürth 2:3; Tabelle ; Tabelle 1. Zenith St. Petersburg 7:2/9; 2. SpVgg Greuther Fürth 5:5/6; 3. Nationalmannschaft Litauen 3:4/3; 4. 1. FC Nürnberg 3:7/0.
Gruppe B Manchester United – Bayernauswahl 0:1, FC Valencia – FC 05 Schweinfurt 3:0, FC 05 Schweinfurt – Manchester United 1:1, Bayernauswahl – FC Valencia 2:3, Manchester United – FC Valencia 1:4, Bayernauswahl – FC 05 Schweinfurt 3:0; Tabelle 1. FC Valencia 10:3/9, 2. Bayernauswahl 6:3/6, 3. Manchester United 2:6/1, 4. FC 05 Schweinfurt 1:7/1.
Halbfinale SpVgg Greuther Fürth – FC Valencia 0:2, Bayernauswahl – Nationalmannschaft Litauen 2:1.
Platzierungsspiele 1. FC Nürnberg – Manchester United 1:0; 1. FC Nürnberg – FC 05 Schweinfurt, 0:1, Manchester United – FC 05 Schweinfurt 2:0.
Spiel um Platz 3 SpVgg Greuther Fürth – Nationalmannschaft Litauen 2:1.
Finale FC Valencia – Bayernauswahl 2:0.
Quelle: InFranken.de vom 26. Mai 2019