Lösch-Arbeiten beim Hausener Rimini-Cup
Der Rimini-Cup lockt Jahr für Jahr prominente Fußball-Teams und viele Fans zur TSVgg Hausen. Doch neben den zeitintensiven Arbeiten müssen die Verantwortlichen im Verein zusätzliche Brandherde bekämpfen.
Zum festen Inventar des Turniers gehörte Stadionsprecher Michael Stürzenberger. Der in München lebende Hausener ist aber längst nicht bei allen Vereinsmitgliedern willkommen. Rudolf Müller aus dem Turnier-Ausschuss bestätigt, dass sich der Verein mit dieser Personalie ernsthaft auseinandersetzt und die Möglichkeit in Betracht zieht, auf Stürzenbergers Sprecher-Dienste zu verzichten. Aus durchaus nachvollziehbaren Gründen. “Wir treffen uns demnächst, und dann fällt eine Entscheidung”, sagt Müller.
Verfassungsfeindlich eingestuft
Stürzenberger ist stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei “Die Freiheit” und Vorsitzender des bayerischen Landesverbands dieser Partei, die in Bayern als verfassungsfeindlich eingestuft wird, insbesondere aufgrund ihrer Agitation gegen den Islam. Aktuell will Stürzenberger über ein Bürgerbegehren einen Moschee-Bau in München verhindern. Zwar hatte Stürzenberger in der Vergangenheit betont, weder Rechtsradikaler, Rassist, Hetzer oder Ausländerfeind zu sein und in seiner langjährigen Tätigkeit als Stadionsprecher des Rimini-Cups nie den Eindruck vermittelt zu haben, ausländerfeindlich zu sein. Doch offensichtlich fürchten die Kritiker in der TSVgg Hausen ein Negativ-Image.
Turnier-Verbot abgewendet
Das Turnier selbst stand aus anderen Gründen fast vor dem Aus. Weil die TSVgg Hausen für die Punkterunde keine U-15-Mannschaft stellen konnte, wollte der Bayerische Fußballverband um Bezirksjugendleiter Josef Emmert eine Ausrichtung verbieten. Ein weiteres Störfeuer, das die Hausener zu löschen hatten.
Der ehemalige Vorsitzende Ecki Fehr und Rudolf Müller hatten von anderer Stelle im Verband sowie vom BLSV-Kreisvorsitzenden Rainer Werner aber bereits Rückendeckung bekommen. Zumal dank der Unterstützung des PSV Bad Kissingen kurzfristig eine U-15-Spielgemeinschaft zu Stande kam.