TSG behält die Nerven
24. Rimini-Cup in Hausen: Hoffenheims U 15 gewinnt im Elfmeterschießen – Viel Lob für Veranstalter TSVgg Hausen
Vierter Auftritt, zweiter Titelgewinn – die TSG 1899 Hoffenheim hat ihre Mit-Favoritenrolle beim 24. Rimini-Cup, dem internationalen U 15-Junioren-Fußballturnier der TSVgg Hausen, erfüllt. Im Finale gegen den Karlsruher SC hatten die von Frank Fröhling betreuten Kraichgauer die besseren Nerven. 1:1 stand es nach regulärer Spielzeit und Verlängerung, als es zum Elfmeterschießen ging. Dort trafen die Hoffenheimer Maris Skenderovic, Robin Hack und Furkan Cevik, während beim KSC Tränen flossen – Luca Erhardt traf nur den Pfosten, Alan Delic scheiterte an dem fürs Elfmeterschießen eingewechselten TSG-Keeper Paul Kruse und Daniel Simonis schoss drüber.
Die TSG ist ein verdienter Sieger, auch wenn das Finale gegen den eine Klasse unter Hoffenheim spielenden KSC – das vom in Unterfranken bekannten Ex-Nullfünfer und Kickers-Spieler Kristian Sprecakovic trainierte Team holte vergangene Saison den Titel – auf des Messers Schneide stand. Die teilweise müde wirkende TSG hatte schnell vorgelegt, Furkan Cevic nach vier Minuten einem an ihm verwirkten Foulelfmeter locker verwandelt. Danach machten die Hoffenheimer zu wenig, der KSC kam besser ins Spiel und nutzte seine erste Chance durch Yannick Max, der aus sechs Metern traf (15.). Danach plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin, die beste Chance zum Sieg trotz des leichten optischen Übergewichts der TSG hatte Karlsruhe, doch Dzenan Cokovic scheiterte zunächst am Torhüter, Luca Erhardts Schuss landete dann nur Zentimeter neben dem Pfosten (55.).
KSC-Coach Kristian Sprecacovic war trotz der unglücklichen Niederlage im Finale zufrieden. „Wir kamen hierher, um zu gewinnen, aber wir sind sehr zufrieden, die Qualität des Turniers war hoch und wir kommen gerne wieder.“ Bei ihrer ersten Teilnahme waren die Badener kurzfristig für den FC 05 Schweinfurt eingesprungen, der aber vom Verband keine Spielverlegung genehmigt bekommen hatte für sein letztes Saisonspiel. Immerhin ist es den Schweinfurtern gelungen, sich den zweiten Platz in der Bayernliga Nord zu sichern und nun um den Aufstieg in die Regionalliga spielen zu dürfen. Dort hat sich die TSG Hoffenheim schon lange etabliert, wurde erst vor kurzem Meister. Und bereitete ihrem Trainer Frank Fröhling durch den Sieg den perfekten Abschied an seinem letzten Arbeitstag in der U 15. Ab heute ist Fröhling nämlich Assistent von Markus Gisdol bei den Profis in der Bundesliga.
Sein Co-Trainer Jens Schuster freute sich über das gute Abschneiden des Teams, das sich in den vergangenen Jahren immer mit der Bayernauswahl ein Duell auf Augenhöhe geliefert hatte. „Natürlich sind wir insgesamt sehr zufrieden, auch wenn wir im Finale ein wenig müde waren“, so Schuster. Nicht erwartet hatte er die doch augenfällige deutsche Dominanz, die nur das Überraschungsteam Helsingborg IF aus Schweden bei seinem ersten Auftritt ein wenig ins Wanken brachte. Der KSC brauchte das Elfmeterschießen, um ins Finale zu kommen. Dennoch, für die Scouts der Bundesliga-Vereine und vor allem für den U 16-Nationaltrainer Christian Wück, der am Freitag und Samstag vor Ort war, gab es zahlreiche Talente zu beobachten. Bei der Bayernauswahl, dem KSC und der TSG spielten in Hausen insgesamt fünf Nationalspieler, von denen wahrscheinlich der 1899-Kapitän Dennis Geiger als defensiver Mittelfeldspieler und Organisator seines Teams den nachhaltigsten Eindruck hinterließ. Voll des Lobes über die Organisation war Bayernauswahl-Trainer Robert Heringlehner, auch wenn ihn das Ausscheiden als Titelverteidiger im Halbfinale beim 1:3 gegen Hoffenheim wurmte. „Für uns war das hier mit dem Leistungskader eine ideale Vorbereitung für den Länderpokal in Duisburg. Das Turnier ist toll organisiert und ein fester Bestandteil bei uns“, versprach der Coach, dass man auch kommendes Jahr beim Jubiläum wieder gerne dabei wäre. Das freute natürlich auch Organisator Eckehard Fehr, der wieder auf ein reibungsloses Turnier mit rund 1500 Besuchern an beiden Tagen zurückblicken durfte. „Es war wieder sehr guter Fußball auf hohem Niveau“, freute sich Fehr.